Am Donnerstag, 24.04.2008, war es also
so weit – unsere offizielle Abreise aus Gambia. Die Wochen davor
waren ganz schoen stressing und voll mit Besorgungen und Erledigungen
und wir dachten eigentlich, wir wuerden ganz gut im Zeitplan liegen.
Aber so vel Kleinkram liegt dann doch noch an und wir wollten uns
auch noch schnell von “unserem” Strand verabschieden und es wurde
spaeter und spaeter. Im Endeffekt haben wir es an dem Tag nicht mal
aus dem winzig kleinen Gambia geschafft, sondern haben bei einer
Bekanntenin Sanyang (keine 25km von unserem Haus!!) uebernachtet, bei
der wir noch ein paar Kleinigkeiten abgegeben haben. So viel zu
unserem Plan, am Abend unser erstes Gazelle, das Senegalesische Bier,
zu trinken. Statt dessen wurde es wieder Julbrew, aber dafuer nochmal
am Strand und wir hatten endlich die erste komplette Uebernachtung im
Auto (davor sind wir immer nachts ins Haus umgezogen, meist wegen der
Muecken).
Der Abschied fiel mir dann doch
schwerer als ich gedacht haette. Bei den Planungen der letzten
Wochen und Monate denkt man ja hauptsaechlich an die Abenteuer und
die vielen spannenden Dinge, die man erleben und sehen wird und
weniger an das, was man verlaesst. Ich war natuerlich auch in
Brikama und habe mich von den Lehrern verabschiedet und dasfiel mir
schon schwer. Immerhin habe ich dort einige Jahre gelebt und mich
immer wohl gefuehlt. Auch die Zeit danach war ich ja noch im Land,
also nicht so weit weg; es fuehlte sich also nicht wie ein richtiger
Abschied an. Das war nun natuerlich ganz anders, denn es ist ja
nicht sicher ob ich nochmal nach Gambia komme. Auch der Abschied von
Lamin und Anna, unsere letzten 2 verbliebenen Mitarbeiter, und sogar
Cecilia, die uns im Haushalt geholfen hat und oft brubbelig war,
fiel schwer. Ueber 2 Jahre haben wir taeglich viele Stunden
gemeinsam verbracht und einiges erlebt, wir hatten besonders zum
Ende hin eine richtig tolle kleine Gemeinschaft und ein sehr gutes
Verhaeltnis. Lamin arbeitet weiterhin fuer uns, Anna wahrscheinlich
nicht, aber das ist auch okay. Beide haben uns Abschiedsgeschenke
gemacht: Anna kam am Tag der Abreise mit Afrika-Ketten, einer
suessen Karte und Armbaendern zu uns und Lamin hatte uns am Vortag
2.5kg Margarine in einem riesigen Container geschenkt! Damit wir
auch immer genug zu essen und kochen haben. Ich war ganz geruehrt!
So ein Geschenk habe ich noch nie bekommen. Wir haben den Pott auch
schon einige Male benutzt, zum Kochen oder Brote beschmieren, aber
ob wir den jemals komplett leer bekommen ist eine andere Frage.
Ja, so sind wir mit voll bepackten
Auto am Donnerstag los gefahren und hatten dann doch noch einen
weiteren Abend in Gambia – das war auch gar nicht schlecht. Gambia
wollte uns eben noch nicht gehen lassen und hat es uns etwas schwer
gemacht...