Wieder fit und repariert

Die letzten Wochen haben wir einiges an Krankheit, Unwohlsein, Beulen und Dellen einstecken muessen. Wieder waren wir das reinste Lazarett incl. Werkstatt. Alle, bis auf Luke (Hund) hatten irgendwas, einschliesslich Auto.

Da fang ich gleich mal an:

Unsere Stossdaempfer, die auf der Fahrt von Mali zur Burkina Faso Grenze durchgebrochen waren, haben wir dort ja noch repariert. Aber durch die ganzen Schuetteleien haben wir nun immer die Oellampe leuchten, wenn wir ueber eine huckelige Strasse/Piste fahren. Oel ist aber ok, haben wir ja gecheckt, muss irgendeine elektronische Sache sein, vielleicht fliegen da die Kabel durcheinander, wenns huppelig wird (fuer Vorschlaege bzgl. Diagnose und Reparatur bin ich dankbar). Das stoert nicht weiter und wir fahren damit.
Aber ohne vordere Stossstange konnten wir dann doch nicht fahren – die ist uns naemlich abgefallen als wir im festgetrockneten Schlamm haengen geblieben sind! Mitten auf der Strasse hoerte der Asphalt auf und ging ueber zu Sand. Da aber nun Regenzeit ist und auf der Strecke grad die Strasse weiter gebaut wird, fahren unheimlich viele LKWs und die haben das Ganze ziemlich tief eingedrueckt. Wir wollten nur eben testen ob wir da wohl fahren koennen, sind also gaaaanz langsam und nur ein klitzekleines Stueck drauf gefahren und haben gleich gemerkt und gehoert, dass wir aufgesetzt haben. Also Rueckwaertsgang rein, das ging auch ohne Probleme, zurueck gesetzt, das ging auch reibungslos – und da standen wir dann wieder auf dem Asphalt – und haben unsere komplette Stossstange da liegen sehen! Lachen mussten wir ja trotzdem, sah ja schon recht komisch aus und unser Auto auch. Leider waren da einige Teile richtig abgebrochen, so dass wir die vor Ort gar nicht wieder dran machen konnten, sondern ins Auto packen und am naechsten Tag in die Werkstatt mussten. Dort haben wir dann gleich mal eine Rund-um-Versorgung vornehmen lassen. Durch einen Typ, den wir in Kokrobite kennengelernt hatten, sind wir an einen Mechaniker gekommen und uns wurde zum Glueck ein wahlloses Rumkurven und Suchen erspart. Unser Auto wurde dort ganz toll gepflegt, Oelwechsel, neuen Filter, ein paar lose Kabel festgemacht, Elektrik ueberprueft (unsere Alarmanlage ist nass geworden und ab und zu ging die einfach los – und liess sich eine Weile nicht ausschalten!!), Luftfilter sauber gemacht und noch ein paar Kleinigkeiten. Und in die “Waschanlange” sind wir auch gefahren und haben zum ersten Mal das Auto waschen lassen (an dem Tag ist uns mal bewusst geworden, wie sehr wir die arme Karre vernachlaessigt hatten!!). Die haben in Accra ueberall kleine Anlagen mit Hochdruckreiniger, richtig mit einer Betonauffahrt, so dass die Waescher auch von unten sauber machen koennen. Eigentlich recht professionell, die Typen waren jedoch etwas rabiat und haben beim Motor sauber machen auch einfach den Reiniger in die Haube gehalten! Da flog gleich der Aufkleber “Keep dry” von irgendeinem Teil ab…
Das Auto sah aus wie neu und bisher sind keine neuen Probleme aufgetaucht. Hoffen, dass das so bleibt.
Ja, so viel zum Auto.

Lara Croft (Hund) hatte auch kleine Weh-wehchen, aber das scheint so gut wie vorbei zu sein. Sie fing irgendwann ploetzlich an komisch zu keuchen. Immer mal wieder, nicht durchgaengig. Da dachten wir, sie haette irgendwas im Hals stecken, die fressen ja alles was die finden koennen und hier liegen ueberall Knochen und Graeten rum. Haben sogar durch unseren “Vermieter” eine Telefonnummer von einem Tierarzt bekommen und den abends angerufen. Der meinte, es koennte wirklich was im Hals sein, da sollten wir sie feste massieren. Oder es koennten Wuermer sein, die den Hals hochkriechen oder aber sie hat einfach ne Erkaeltung. Die Wuermer fanden wir ja ziemlich eklig und so haben wir gleich beiden eine Wurmkur verpasst (hatten zum Glueck noch Tabletten aus Gambia mitgenommen). Nach ein paar Tagen hoerte das dann aber auch auf, also war es vermutlich wirklich eine Erkaeltung. Wir hoffen jetzt, dass Luke sich nicht angesteckt hat, bisher ist er ruhig.
So viel zu den Hunden.

Josh hatte eine Entzuendung im Fuss, wir wissen immernoch nicht woher. Ploetzlich ist der Fuss am Knoechel angeschwollen und ist rot geworden. Nicht der, den er sich in Kumasi verstaucht hatte, sondern der andere. Also Antibiotika und es wurde besser.

Und ich hatte nochmal Malaria, nicht ganz 2 Wochen nach der vorigen. Das war ganz schoen fies. Die Medikamente muessen nicht alles gekillt haben, beim ersten Mal, denn so schnell kann man sich eigentlich gar nicht neu infizieren, das waere schon sehr ungewoehnlich. Also lag ich wieder flach und dismal dauerte es etwas laenger bis ich wieder richtig auf den Beinen war.

Nun nehmen wir beide erstmal eine Weile Doxicyclin als Prophylaxe bis wir wieder richtig fit sind und das Gefuehl haben, es sind weniger Muecken unterwegs. Derzeit ist es wirklich schlimm, vielleicht ist es auch immer so, das wissen wir ja nicht. Es regent recht viel und da Ghana sehr gruen ist und ueberall dicke Pflanzen und Gras hat, haben es die Moskitos natuerlich gut und brueten fleissig.
 
Ja, nach diesen ganzen Strapazen haben wir uns vorgenommen, wieder besser zu essen! Wir haben gemerkt, dass das doch eine Menge ausmacht, wenn man vernuenftig isst und in letzter Zeit gab es eher “very basic food” auf unserer Karte. In Ghana essen die Leute ganz anders als in Gambia, ich finde das Essen nicht so dolle. Sehr wenig Gemuese und an den Strassen recht wenig Abwechslung. Allerdings ist Ananas hier sehr billig, die essen wir fast taeglich und goennen uns nun auch Muesli zum Fruehstueck. Uns gehts schon viel besser und unser Verdauung ist eine Freude!!
Ja, wir sind also optimistisch und gut ausgestattet (haben uns heute eine Wurmkur fuer uns gekauft – nachdem wir in einem unsere Wassercontainer einige Wuermer entdeckt haben!!) und sind bald wieder ganz gesund und munter.