Polizei- und Militaerkontrollen

Mittlerweile sind wir ja schon an die Kontrollen gewoehnt, aber toll finde ich sie nach wie vor nicht und ich bin immer froh, wenn wir durch sind.

In Gambia sind ueberall Kontrollen, aber irgendwie habe ich die nie fuer voll genommen und dort fuehlte es sich auch ganz anders an – man lebt in dem Land, kennt sich aus, weiss ungefaehr, wie die Leute ticken und kann ein bisschen die lokale Sprache.
Auch im Senegal gab es reichlich Kontrollen, in fast jedem Dorf sprang irgendwer aus dem Busch oder unter dem Baum hervor und hatte irgendeine Unifom an und wollte irgendwelche Papiere sehen.

Als wir dann nach Guinea Bissau kamen, war es was ganz anderes, denn das war komplett neu und Portugiesisch sprechen wir beide nicht. Und gleich bei der Einreise haben wir ordentlich gezahlt, fuer irgendwelche Registrierungen und Stempel und wir mussten sogar zurueck durch’s Niemandsland zur Senegalesichen Grenze, um dort einen Zettel zu holen, sprich kaufen, ohne den die uns nicht einreisen lassen wollten. Durchsucht wurden wir auf dem Weg auch, das einzige Mal bisher, dass jemand richtig in Taschen reingesehen hat.

In Bissau haben wir uns dann aber ganz gut zurecht gefunden und uns mehr durch die Kontrollen gelaechelt als alles andere. Ich habe mit Franzoesisch und Brocken Spanisch und Portugiesisch um mich geworfen und das fanden die Kontrollleute immer ganz witzig und wenn die anfingen, nach Geld zu fragen, haben wir das natuerlich nicht verstanden und irgendwann haben die dann aufgegeben und uns durchgewunken.
Ja, da stehen dann ein paar Uniformierte vor dir und meinen, du muesstest denen Geld fuer Tee, Reis oder die naechte Party geben. Mittlerweile sagen wir ganz fluessig und voller Selbstbewusstsein (und einem dicken Laecheln) “Nein” und verwickeln die in einen small talk.

Hier in Guinea haben wir auch schon einige Komntrollen hinter uns und mit der angespanten Atmosphaere hier im Land ist das nochmal eine ganz andere Situation. Bewaffnet waren auch manche andere Kontrollpunkte vorher, aber hier sind einige Typen echt uebel und sehen ganz verschlagen aus. In Conakry z.B., bei der Ausreise, wurden wir am Hauptkontrollpunkt angehalten und dort wollten die alle moeglichen Papiere sehen – und wir haben ja alles und das Carnet de passage, dieses internationale Zolldokument fuer das Auto ist wirklich super! Viele kennen das gar nicht und dann sind wir in der Position, denen zu erklaeren, wie das funktioniert und was die damit machen muessen. Wenn sie dann nach irgendwas anderem fragen, koennen wir denen sagen, dass das alles in dem Dokument mit inbegriffen ist und dass Guinea (oder wo auch immer wir sind) Teil der akzeptierten Gemeinschaft ist und international anerkannt ist blabla. Meist sind sie dann ruhig, weil sie nach nichts richtig fragen koennen. Aber dann werfen doch einige eine Summe in den Raum, die wir zahlen sollen – obwohl wir ja alle Dokumente haben. Da sind wir dann eben bestimmt und freundlich und sagen Nein und fragen ob wir dann fahren koennen. Ueberraschenderweise lassen die uns dann gehen. Manche fragen aber auch bloed bzw. sehr unprofessionell: “Hast du nicht ein kleines Geschenk fuer mich?” “Nee.” Bei den etwas Hartnaeckigeren sitzen wir dann eben ein bisschen und plauschen und irgendwann haben die ja auch keine Lust mehr und sehen, dass wir nichts zahlen.

Wir waren hinter Conakry auch in einer ganz komischen Kontrolle, wir wissen nicht genau, was das fuer Typen waren, irgendwelche Rebellen, meinen wir. Die hatten eine Uniform an, auf der Police stand, aber die waren ganz anders ausgestattet als die Polizisten und waren mehr die Typen, die wir in den angespannten Situationen gesehen haben, mit super coolen Sonnenbrillen und so. Auch haben die ganz anders gesprochen und sich verhalten und haben die Strasse mit einem Baumstamm blockiert. Das Taxi vor uns ist umgekehrt und ein Sammeltaxi aus der Gegenrichtung hat versucht, die Blockade zu durchbrechen.
Aber auch aus dieser komischen Kontrolle sind wir heile und ohne zu zahlen wieder rausgekommen.

Ja, diese Sperren und Kontrollen sind nicht so toll und besonders hier in Guinea wird uns das Gefuehl entegegen gebracht, als waeren wir die Boesen. Dabei sind wir ja “nur Touristen, die ihr schoenes Land besuchen,” das zieht meistens.

Wir hatten aber eine ganz ungewoehnliche Begegnung mit einem Polizisten in Guinea Bissau, der uns vor seinen Kollegen in Schutz nahm: Er kam ganz freundlich zu uns an und fragte uns woher wir kaemen und wohin wir wollten. Dann kam ein anderer Typ an und wollte den Bus kontrollieren, wir sollten die Tueren aufmachen. Da sagte der Erste, wir waeren doch bloss Touristen, er sollte uns in Ruhe lassen und machte uns das Zeichen zum Fahren. Da wurde der andere ganz wild und fuchtelte mit seinem Ausweis durch’s Fenster und wir sollten die Tueren aufmachen und der Erste bruellte durch’s andere Fenster, er sollte Ruhe geben und wir fahren. Schon cool, wir sassen im Auto und die beiden schrien sich durch die beiden Fenster an und irgendwann zog der Zweite ab und der Erste wuneschte uns gute Fahrt. Ja, sowas ist auch schon passiert!